Forschungscampus Mobility2Grid
Klimaneutrale Mobilität als Schlüssel zur nachhaltigen Stadtentwicklung
Was im Reallabor auf dem EUREF-Campus Berlin analysiert und erprobt wird, hat das Potenzial, als Blaupause auf größere kommunale und urbane Areale übertragen zu werden. Die Projektpartner untersuchen, wie sich Geschäftsmodelle anpassen müssen, um den Veränderungen der Märkte Rechnung zu tragen; wie sich die Nutzung der Netzkapazitäten gestaltet und wie eine netzdienliche Steuerbarkeit von Fahrzeugflotten realisiert wird. Für eine nachhaltige Transformation sind fundierte theoretische Analysen und umfangreiche Untersuchungen in Reallaboren notwendig.
Im Jahr 2024 feierte der Forschungscampus Mobility2Grid seinen 11. Jahrestag.
Zielsetzung des Forschungscampus Mobility2Grid
Dekarbonisierung des urbanen Verkehrs am Beispiel Berlin
Seit 2013 forschen ca. 30 Wirtschafts- und Wissenschaftspartner gemeinsam zur Transformation der Energie- und Verkehrssysteme. Die TU Berlin ist mit sieben Fachgebieten an dem Projekt beteiligt und koordiniert das Vorhaben. Die Umstellung einer polyzentralen Energieversorgung basierend auf fossilen Energieträgern hin zu einem integrierten Energiesystem unter Einbindung regenerativer Energiequellen ist in vollem Gange. In Verbindung mit der Elektrifizierung des Verkehrs bietet sich hier die einzigartige Chance, Energie- und Verkehrssysteme gemeinsam zu denken und gezielt Synergien an deren Schnittstellen auszugestalten. Ziel muss es sein, den Energiebedarf des Verkehrs sowohl bei privaten als auch bei gewerblichen Fahrzeugen effizient mit sauberen, klimaneutralen Antriebstechniken zu decken.
5 Forschungsschwerpunkte
3 Querschnittsthemen
Digitale Vernetzung verschiedener Mobilitätsformen
Verkehr und Mobilität werden hierbei nicht nur auf nachhaltige Energieträger umgestellt, derzeit entstehen auch völlig neue Mobilitätsoptionen und eine tiefgreifende Vernetzung verschiedener Formen des Individualverkehrs und des öffentlichen Personennahverkehrs. Dabei ist es entscheidend, den Wandel im Energie- und Verkehrssektor auch mit entsprechenden digitalen Lösungsansätzen zu gestalten und den Fortschritt in der Informations- und Kommunikationstechnologie in die Lösungen einfließen zu lassen. In diesem Zusammenhang gehören die Themen Technik, Regulierung und Marktprozesse eng zusammen, um so realisierbare, ökonomische, ökologische und volkswirtschaftliche Mehrwerte zu generieren.
Eckdaten zum Projekt
Projektpartner
Vom EUREF-Campus an andere Quartiere
Transferareale
Mit dem Ziel Erkenntnisse und Forschungsergebnisse aus dem Reallabor in andere Standorte in Berlin zu bringen sind die Transferareale zentral für den Forschungscampus. Zu den Transferarealen gehören unter anderem ein Wohnquartier (DNG), ein Gewerbequartier (ringberlin), ein Bildungsstandort (MPIB), sowie der Partnercampus EUREF-Campus Düsseldorf.
Das Europäische Energieforum bekommt ein Geschwisterkind
EUREF-Campus Düsseldorf
Der EUREF-Campus Düsseldorf soll – wie der EUREF-Campus Berlin – ein Zukunftsort der Energie- und Mobilitätswende werden. Ein beispielhaftes Innovationsprojekt ist das Projekt H2POWERPLANT. Die H2POWERPLANT wandelt aus Sonne, Wind und Wasser erzeugten grünen Strom mittels Elektrolyse in grünen Wasserstoff um und speichert diesen in einem großen Speicher. Bei Bedarf kann der Wasserstoff über eine Brennstoffzelle wieder in elektrische Energie umgewandelt werden.
Ein intelligentes und ökologisches Modellquartier
Das Neue Gartenfeld
Die 59 Hektar große Insel Gartenfeld liegt unmittelbar in der Nähe des früheren Flughafen Tegel im Bezirk Spandau im Westen Berlins. Es handelt sich hier um einen ansprechenden Standort für Wohnbebauung, der jedoch aufgrund der Nähe zum ehemaligen Flughafen bislang als Industriebrache und untergenutztes Gewerbegebiet diente. Die Quartiersentwicklung umfasst rund 3.700 Wohnungen für bis zu 10.000 Menschen.
Innovationsstandort
ringberlin
In Berlin-Mariendorf entsteht ein Modell-Campus für eine resiliente Zukunft: ringberlin. Hier trifft historischer Baubestand auf Neubauprojekte; im Fokus steht eine zirkuläre, emmissionsfreie und nachhaltige Entwicklung. Im größten Makerspace Europas sollen künftig Werkstätten mit Maschineninfrastruktur, Coworking- und Büroflächen, Maker-Garagen und Testflächen für innovative Unternehmen, Start-Ups und KMU das kollaborative Gründer:innenzentrum bilden.
Forschung zu Mensch und Maschine
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
Am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPIB) wird intensiv an Bildungs- und Entwicklungsprozessen des Menschen geforscht, wobei energieintensive Geräte wie Magnetresonanztomografen (MRTs) und ein Wellenfeldlabor zum Einsatz kommen. Um die Energieeffizienz dieser Forschungsinfrastruktur zu optimieren und eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen, arbeitet das MPIB im Rahmen des Forschungscampus mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und inno2grid zusammen. Im Fokus dieser Zusammenarbeit steht die innovative Nutzung der Abwärme der MRTs in den Institutsgebäuden sowie die Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Energieversorgungskonzepte.